Wie kommt ein Personalberatungsunternehmen dazu, eine auf künstliche Intelligenz basierende Software zu entwickeln?
Ludovic Bourg Bereits 2010 hielten wir es vor dem Hintergrund eines verschärften Wettbewerbs und der verstärkten Zunahme professioneller Netzwerke, die dazu führten, dass ein Teil der Organigramme von Unternehmen kein Geheimnis mehr bleiben, für notwendig, unsere Wertschöpfungskette zu überdenken. Diese beruht im Geschäftsbereich Executive Search auf zwei Säulen: dem Sourcing Engineering und dem Evaluation Engineering. Wir haben uns gefragt, ob diese neue Technologie für die Datenverarbeitung und die prädiktiven Modelle uns nicht dabei helfen könnten, diese professionellen Daten dafür zu nutzen, schneller die besten Kandidaten zu finden.
Ein von künstlicher Intelligenz unterstütztes Sourcing erlaubt es uns, dass wir uns auf unsere eigentliche Tätigkeit konzentrieren können.
Was ermöglicht die künstliche Intelligenz Cerebra heutzutage ganz konkret?
L.B. Dieses revolutionäre Tool wurde von unseren Forschungsteam in Zusammenarbeit mit einem kanadischen Labor entwickelt, das auf automatische Sprachverarbeitung (ASV) spezialisiert ist. Diese Software, die 2017 nach 6 Jahren Forschung und Entwicklung in den Betrieb eingebunden werden konnte, ist in der Lage, automatisch sämtliche professionellen digitalen Daten zu analysieren, die von Bewerbern online in sozialen Netzwerken, auf Internetseiten und in Jobbörsen und -foren oder Verzeichnissen veröffentlicht wurden. Da, wo vorher ein Recruiter Wochen brauchte, brauchen die Algorithmen nur noch wenige Sekunden, um eine Vorauswahl der besten Profile von Führungskräften zu treffen und mit ihnen zu interagieren, um unter anderem deren Interesse für eine Stelle zu beurteilen.
Hat diese Technologie etwas an Ihrer Herangehensweise an Ihren Aktivitätsbereich verändert?
L.B. Ja. Ein durch künstliche Intelligenz unterstütztes Sourcing ermöglicht es unseren Beratern, für Recruiter in der Masse an Informationen im Internet versteckte Profile zu finden... und sich vor allem auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren - die Beratung. Die Kopplung von künstlicher Intelligenz mit Intelligenz Die menschliche Intelligenz ist sehr effektiv. Unser Business Modell wurde auch weiterentwickelt, da wir jetzt zusätzlich zum Consulting auch noch Software-Herausgeber sind. Seit 2018 kommerzialisiert unsere Tochtergesellschaft unser Tool bei Personalberatungsunternehmen. Dieser Technologiebaustein hat zudem einen sehr positiven Einfluss auf unsere externe Wachstumsstrategie. Er ist sogar einer unser wichtigsten Argumente geworden bei der Kontaktaufnahme mit einem Unternehmen oder dem Aufbau einer neuen Partnerschaft.
Was würden Sie einem Unternehmen raten, das einen technologischen Wandel wie den Ihren einleiten möchte?
L.B. Im B-to-B muss sich ein Manager bewusst sein, dass dieser Ansatz in der Regel zwei bis dreimal länger dauert als geplant. Es ist sehr schwierig, vorherzusagen, wie lange es braucht, diese technologische Kursänderung zu planen, durchzuführen und die Details abzustimmen und dafür eingeplante Zeit dafür auch wirklich einzuhalten; aber auch, die Zeit einzuplanen, die man braucht, um diesen Wandel in die Prozesse und den Alltag der Personalabteilungen zu integrieren. Es ist daher von grundlegender Bedeutung, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die sich der Faktoren „Dauer“ und „Elastizität der Markteinführung“ bewusst sind. Ein „langfristiger“ Ansatz, den wir bei Crédit Mutuel Equity gefunden haben. Dieser Ansatz wurde durch eine Kombination von Investitionen auf zwei Ebenen konkretisiert: Investitionen in die Menschen und das Projekt mittels ihres Geschäftsbereiches Kapitalenwicklung; eine Investition in die Technologie mit ihren Spezialisten von Capital Innovation.
Aus Der Sicht Der partner
Franck Thouroude, Senior Pricinpal, Crédit Mutuel Equity
Ludovic Bourg wusste sich ein Umfeld zu schaffen und sich den Entwicklungszyklen eines ehrgeizigen Projektes zu stellen, das heute Wirklichkeit geworden ist.
Mit dem Tool LittleBIGjob bietet Ludovic Bourg einen echten technologischen Durchbruch, der bereits vor fast 10 Jahren erdacht wurde. In diesem Sinne verstand er es, die Risiken eines visionären und kämpferischen Managers einzugehen. Durch das Infragestellen des herkömmlichen Modells des Recruiting-Marktes, auf dem er zudem Geschäftsleiter eines Marktführer des Segments für Manager und Führungskräfte ist, gelang es ihm, sich mit den richtigen Akteuren zu umgeben und sich den Entwicklungszyklen eines sehr ehrgeizigen Projektes zu stellen, das heute Wirklichkeit geworden ist.
Die gemeinsame Vision dieses Managers und Crédit Mutuel Equity ermöglicht es aktuell, noch einen Schritt weiterzugehen und einen neuen, vielversprechenden Horizont zu eröffnen - die Auswertung der externen Daten eines jeden Unternehmens.
Lorenz & Hamilton in kürze
4 Sekunden für die Erstellung einer Shortlist
600 Mio.analysierte Profile weltweit
18 Mio.€Umsatz
Die 2008 gegründete, auf Personalberatung spezialisierte Gruppe Lorenz & Hamilton hat schrittweise ihr Angebot und ihre Aufstellung im Segment des oberen Management und der Führungskräfte ausgeweitet.
Die Gruppe setzt zudem auf wichtige oder in folgenden Geschäftsbereichen führende Marken:
- Headhunting und Consulting für das Recruiting von Top Talenten mit Pearl Executive Search und Kenseo.
- Outplacement und Executive Coaching via dem führenden Beratungsunternehmen Dirigeants et Partenaires.
- Change-Management und -Fachwissen via der Plattform Norgay & Red sowie einer strategischem Partnerschaft mit XPM Transition Partners
- Analyse-Technologien für HR-DATA mit den von LittleBIGjob entwickelten und auf künstlicher Intelligenz basierenden Tools.